Geschmäcker sind verschieden. Und Essen in Uganda sieht daher meist anders aus als in Deutschland.
Pizza mag trotzdem irgendwie jeder, sie ist auch in Uganda mehr als beliebt.
Angefangen hat eigentlich alles damit, dass mir eine Schulleiterin ihren Holzofen gezeigt hat und erklärte, dass an ihrer Schule in Zukunft auch backen unterrichtet werden soll.
Backen ist in Uganda sehr beliebt und mit der Herstellung von Torten und Gebäck kann man ganz gut eine Familie ernähren. Zu jeder Feier gibt es z.B. eine riesige Torte, die mit jeder Menge Fondant dekoriert sein muss. Auch Joy, die Frau unseres Nachtwächters wünscht sich von Christine backen zu lernen, um sich später, wenn sie und ihr Mann wieder zurück in ihr Dorf ziehen, selbstständig zu machen und mit der Backkunst Geld zu verdienen.
So kam bei mir die Idee auf, das Konzept der Schulleiterin aufzugreifen einen Back-Workshop auch für andere Schulen anzubieten. Es ist nicht verwunderlich, dass ich an vielen Schulen auf Interesse gestoßen bin.
Als ich auch noch hörte, dass es bereits ein Coworkers Projekt gab, bei dem unter anderem ein Backofen entwickelt wurde, der mit lokalen Materialien gebaut wird, nahm die Idee Form an.
Die Erfahrungswerte im Backen mit lokalen Zutaten und Gegebenheiten sowie die Expertise im Backofenbau könnten auch für die Modellschulen von großem Wert sei. Dass Manfred und Monika, die das Projekt vor einigen Jahren starteten nun für ein paar Wochen nach Uganda kamen, war natürlich genial. Wir trafen uns zum Kennenlernen in Luweero und haben gemeinsam den Workshop geplant. Und zur Demonstration gab es für uns gleich mal ugandische Pizza aus dem Holzofen.
Nach der Absprache und dem Festlegen konkreter Ziele für diese Veranstaltung konnte ich die offizielle Einladung verschicken. Und auch wenn ich auf die Anmeldungen etwas warten musste nahmen am Ende dann 11 Lehrer von 6 verschiedenen Schulen teil. Zu meiner großen Freude blieb es wirklich nicht beim passiven Beobachten und Konsumieren, wir konnten miterleben wie sich Schulen über ihre Erfahrungen austauschten und anfingen sich selbstständig zu vernetzen.
Auch wenn es nur ein kleiner und lokal eher beschränkter Workshop war, konnten wir damit gleich ein paar Fliegen mit einer Klappe schlagen:
Die Schulen konnten das Ofenbauprojekt und den ugandischen Ofenbauer kennen lernen. Vielleicht gibt es schon bald ein paar mehr Schulen mit Holzbackofen.
Die Hauswirtschaftslehrerinnen konnten Inspirationen sammeln und einige Rezepte mitnehmen.
Die Lehrerinnen sind nun gut vernetzt und haben sich gegenseitige Unterstützung zugesagt.
Ich konnte wertvolle Erfahrungen für die Organisation größererer Workshops in Uganda sammeln.
Hier noch ein kleiner Verweis auf die Arbeit von Manfred und Monika: sie unterstützen mit ihrem Projekt Fredmon Waisenkinder aus der Umgebung von Luweero. Ein wirklich tolles Projekt.
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